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Rasseportrait Sibirische Katze |
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Die Sibirische Katze – wunderbare Naturschönheit
Die Ähnlichkeit mit einer Norwegischen Waldkatze ist vorhanden, doch man muß schon genauer hinsehen, um die Unterschiede des Körperbaus und vor allem der Kopfform zu erkennen. Die Norweger haben ein ganz gerades Nasenprofil – die Sibirer haben eine leicht gewölbte Stirn und der Nasenrücken ist breit und leicht konkav gewölbt. Es dürfen weder ein Stopp noch Einbuchtungen zu erkennen sein. Dadurch wirkt ihr Gesicht runder und freundlicher als das der Norwegischen Waldkatze. Die Sibirer haben außerdem kürzere Hinterbeine und einen etwas kürzeren Schwanz. Das schöne halblange Fell mit der Halskrause und dem buschigen Schwanz haben alle Waldkatzen gleichermaßen. Als die gezielte Zucht der Sibirer begann wurde sie Sibirische Waldkatze genannt, neuerdings ist ihre offizielle Bezeichnung Sibirische Katze. Das “Wald” ist weggefallen, um sie besser von der Norwegischen Waldkatze abzugrenzen. Alle Waldkatzen sind sehr ursprüngliche Katzen, die sich über Jahrhunderten selektiv in verschiedenen Regionen entwickelten: Die Maine Coon entstand im hohen Norden von Amerika. Sie hat zwar auch das typische Fell, ansonsten aber wenig Ähnlichkeit mit ihren Verwandten. Ihre Schnauze ist viel kantiger und sie ist wesentlich größer und markanter im Körperbau. Die Norwegischen Waldkatzen kommen aus den skandinavischen Ländern. Die Sibirische Katze stammt aus den extrem kalten Regionen Sibiriens und des Kaukasus. Als Bauernhofkatze war sie als Mäuse- und Rattenfänger gerne gesehen. In den letzten Jahrhunderten waren die armen Landbewohner in Sibirien froh, wenn die Katzen diese Nagetiere dezimierten, und so die kargen Vorräte der Bauern schützten. Als es eine Rattenplage in St. Petersburg gab, wurden viele Katzen vom Land in die Stadt geholt. Auch dort vermehrten sie sich prächtig, und lebten halbverwildert in den Straßen. Die Bevölkerung hatte wenig Interesse an verwahrlosten Streunern, die Aristokraten und reichen Bürger bevorzugten schon immer Perser und Siamkatzen. Erst nach den Weltkriegen, als für die meisten Europäer die schweren Zeiten vorbei waren, entstanden viele neue Katzenrassen. Die Menschen hatten mehr Freizeit, genügend Geld und die Wirtschaft florierte, so dass Hunde und Katzen nicht mehr als Nutztiere angesehen wurden, sondern als Mitbewohner, die von uns versorgt werden. In den abgelegenen Regionen Sibiriens streifen sicherlich noch viele Sibirische Katzen durch die Dörfer, ohne zu wissen, daß sie jetzt eine begehrte Rasse sind, die auch in Rußland ihre Anhänger hat. Dort wird sie liebevoll “Sibirskaja Koschka” genannt. Die Zucht von Sibirischen Katzen, damals “Sibirski“ genannt, wurde vor allem in der ehemaligen DDR vorangetrieben. Deutsche Arbeiter, die an der Erdgasleitung in Sibirien arbeiteten, brachten sie mit nach Hause. Die ersten Exemplare waren meist noch sehr wild und hatten wenig mit den heutigen Schmusekatzen gemein. Es waren wilde Streuner, die nicht in die Wohnungshaltung gezwungen werden konnten. Durch gute Verpaarungen in Menschenhand wurde der Nachwuchs dieser Halblanghaarkatzen sehr zutraulich und als Haustier beliebt, schließlich gab es kaum Rassekatzen in der DDR. Importe von anderen Rassen aus westlichen Ländern waren selten. Vor allem Halb- und Langhaarkatzen faszinierten die Liebhaber. So wurde in Ostdeutschland schon früh ein Standard von dem dortigen Kleintierzüchterverband für die Zucht festgelegt. Nach dem Mauerfall begann auch in Westdeutschland und Europa die Zucht von Sibirischen Katzen. Sogar in Rußland und den angrenzenden Staaten erstreckt sich die Züchtergemeinde mittlerweile von Nord nach Süd. Nach dem Zerfall der UDSSR sind Rasse-Katzen und -Hunde bei der jungen, erfolgreichen Generation russischer Stadtbewohner sehr beliebt. Auch sie haben die Liebe zu den Tieren entdeckt, und erleben in ihrem europäischen Lebensstil ein Haustier als Bereicherung.
Die Sibirische Katze ist zwar sehr lebhaft, verspielt, mutig und nimmt gern am Leben ihrer Menschen teil, aber sie ist dabei in keinster Weise aufdringlich.
Sibirer sind sehr gelehrig, sie apportieren Seilchen und Bällchen und anderes Spielzeug und fordern ihre Menschen häufig erzählend zum Spielen auf. Sie lassen sich auch am Katzengeschirr ausführen, wenn man ihnen keinen gesicherten Freilauf gewähren kann. Haben sie sich daran erst einmal gewöhnt, fordern sie es auch vor der Türe sitzend unüberhörbar von ihrem Menschen ein. Die Sibirische Katze gibt es in fast allen Farben: Einfarbig in schwarz, rot, silber, creme, blau und weiß, gescheckt, schildpatt, tabby in classic oder mackerel, mit weißen Abzeichen in jeder Farbkombination. Die Augenfarbe variiert in verschiedenen Grün und Bernstein Farben. Eine Rarität, die bei den anderen Waldkatzen nicht erlaubt ist, ist die Maskenkatze, die “Neva Masquarade” genannt wird: Sie ist vermutlich aus der langhaarigen Sibirer und einer Siam entstanden, denn sie hat die typische Siamzeichnung: Ein weißes Fell, das bei erwachsenen Tieren sandfarben nachdunkelt, mit dem Points im Gesicht und dunkler Zeichnung an den Ohren, an den Beinen und am Schwanz. Diese Katzen wurden schon 1986 am Fluss Neva in der Ukraine entdeckt. Diese langhaarigen Katzen mit den strahlend blauen Augen wurden von russischen Züchtern nach St. Petersburg geholt, und gezielt weitergezüchtet. Nach ihrem Fundort wurde sie Neva Masquarade benannt. Sie ist die Point-Variante der Sibirischen Katze mit strahlend blauen Augen. Copyright: Adolph / Born
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